Wer schön sein will, muss leiden? In den Studios der Bodybuilder, auf Schönheitsfarmen und OP-Tischen der plastischen Chirurgen, in den Dunkelkammern peitschen schwingender Dominas: der Körper hat Konjunktur, er ist, wie Experten sagen, der „Megatrend der 90ger“. Schön soll er, fit muss er sein. Und vor allem: jung. Forever young.
Und das in einer Gesellschaft, die immer älter wird. Was ist da los, wenn die Topmodels Kinder werden und die Alten und körperlich Gebrechlichen in Reha-Kliniken verschwinden, wenn die 40jährigen wie Hamster im Rad treten und junge Frauen ihren Körper weghungern wollen, und schon 18jährige sich ohne zu zucken unters Messer legen fürs neue Körper-Design?
Ein Film nicht nur der schönen Oberfläche, sondern einer, der im Wortsinn auch unter die Haut geht, der berichtet von den Kosten und Anstrengungen. Von der Lust und der Qual, dem Körperbild unserer Zeit zu entsprechen. „Körper“ ist ein Film der Bilder.
Buch/Regie: Mischka Popp/Thomas Bergmann | Kamera: Jörg Jeshel | Schnitt: Eva Vosen | Ton: Michael Loeken | Redaktion: Wolfgang Homering | Produktion: ZDF /Pilotfilm GmbH | DE 1995 | 45min
Die Tageszeitung: “Auch ‚Körper‘ fasziniert, weil es die jeweils Betroffenen reden lässt und dabei den Blick auf das Wesentliche richtet. Das Thema wird nicht von Experten zerredet, das Sujet nicht linear durchexerziert. Der Film wuchert.”