Biografie
Von 1978 bis 1980 war sie am Schauspiel Frankfurt als Dramaturgin engagiert. An dem Haus wurde unter der Leitung von Peter Palitzsch ein Mitbestimmungsmodell realisiert.
Im Herbst 1980 wechselte sie zum ZDF. Als Redakteurin engagierte sie sich für viele Erstlingsfilme und setzte sich für das Öffnen der tradierten Formen und Grenzen der Genres ein. Ihr besonderes Interesse galt dem Essayfilm.
Nach Konflikten innerhalb des ZDF wegen der vermeintlich allzu „freizügigen“ Darstellung homoerotischer Visionen im ersten Film zu AIDS im öffentlichen Fernsehen („Sehnsucht nach Sodom“ mit Kurt Raab) kündigte sie. Für den Film bekam sie einen Adolf-Grimme-Preis.
In der Folge arbeitete sie u. a. als dramaturgische Beraterin für Dokumentarfilme und Spielfilme, übersetzte „Das Handbuch zum Drehbuch“ von Syd Field, u. a. Texte zu Nicholas Ray und arbeitete als Lektorin für Drehbücher.
1996 kuratierte sie auf Einladung von Catherine David das Filmprogramm der documenta X. Statt ein Programm aus fertigen Filmen zusammenzustellen, konnte sie für die Ausstellung mit internationalen Regisseuren wie Antonia Lerch, Raoul Peck, Charles Burnett, Aleksandr Sokurov, Abderrahmane Sissako und Harun Farocki Filme neu produzieren.
1998 verfilmte sie mit Jörg Jeshel die Tanzproduktion „Allee der Kosmonauten“ von Sasha Waltz, die 1999 zum Theatertreffen eingeladen war. Das war der erste Tanzfilm, der einen Grimme-Preis erhielt. Von da an drehte sie in Co-Regie mit Jörg Jeshel mehrere Dokumentar- und Tanzfilme. Sie verfilmten die Aufführung „Körper“ in der Choreografie von Sasha Waltz. Der Film erhielt eine EMMY-Nominierung.
Für die Magazine Kulturzeit, aspekte und foyer realisierte Kramer in den Jahren 1995 bis 2014 Beiträge mit den Schwerpunkten Tanz, Musik und Theater. 1996 führte sie Regie bei einigen Folgen von „Schätze der Welt“.
Als Produzentin realisierte sie „DER KICK“ mit Andres Veiel und „Foto:Ostkreuz“ mit Maik Reichert.
Mithilfe von privaten Unterstützern hat Kramer den langen Dokumentarfilm „Schamanen im Blinden Land“ restaurieren lassen, den Michael Oppitz in den Jahren 1978 bis 1980 mit dem Kameramann Jörg Jeshel im Himalaya gedreht hatte. Die Uraufführung des Klassikers der visuellen Anthropologie hatte im MOMA in New York stattgefunden.